23. Juni, 10 - 16:30 Uhr

Wie Hunde lernen

In den letzten Jahren erscheinen ständig neue Studien die untersuchen, auf welche Weise Lernen bei nichtmenschlichen Tieren und Menschen funktioniert. Dazu gehört die Analyse der Wirkweise von Botenstoffen im Gehirn wie auch das Sichtbarmachen der Gehirnaktivitäten von Hunden im fMRI Scanner. All diese neuen Erkenntnisse helfen uns weiter bei der Bewertung, wie Verhaltensweisen bei Hunden entstehen, wie sie sich manifestieren und wie unsere Hunde schnell und langfristig neue Fähigkeiten erwerben können und auf welche Weise sie Informationen verarbeiten.

Wie das Belohnungssystem unseres Gehirns funktioniert und was das für Auswirkungen auf die Erziehung und Bindung des Hundes hat, dieser Frage wird Kate Kitchenham an diesem spannenden Abend deshalb gründlich nachgehen.

Dabei streifen wir durch das Hundeleben und sehen, wie sich Lernen in den verschiedenen Lebensphasen Welpe - Junghund - Pubertät - erwachsener und alter Hund - unterschiedlich gestaltet und was beachtet werden muss.

Auch der Auswirkung von Botenstoffen auf die Etablierung von Verhaltensstrategien bei erwachsenen Hunden - Stichpunkt "Verhaltensprobleme" Aggressions- und Jagdverhalten - wird analysiert und dadurch verständlich gemacht.

Kate Kitchenham erklärt auf dieser Grundlage wie Lernen in der Praxis funktioniert und optimal aufgebaut werden sollte und schließt mit einer Betrachtung wie wir das Wissen um neurobiologische Lernvorgänge gezielt für ein individuell angepasstes Hundetraining einsetzen können, das darauf setzt den Hund zu einem mitdenkenden, gebildeten aber vor allen Dingen fröhlichen Hund werden zu lassen.

Was erwartet mich beim Seminar?

Wir nähern uns dem Thema erst einmal allgemein zum Thema Arbeitsweise und Funktion des Säugetiergehirns:

  • Wie ist das Säugetiergehirn aufgebaut? Welche Aufgabenverteilung gibt es?
  • Kann man die Gehirnfunktion von Menschen und nichtmenschlichen Tieren vergleichen?
  • Wie sieht ein Hundegehirn im Vergleich zum Menschengehirn aus?
  • Wie arbeitet das Hundegehirn?

Dann wandern wir durch die verschiedenen Lebensphasen und schauen, was in diesen Zeiten im Gehirn passiert und welche Weichen wofür gestellt werden:

  • Epigenetik – wie das Leben der Mutter die noch nicht gezeugten Kinder prägt
  • Die Zeit im Mutterleib
  • Prägephase nach der Geburt
  • 5. – 10. Lebenswoche beim Züchter
  • Die ersten Tage und Wochen im neuen Zuhause
  • Sozialisierung des jungen Hundes
  • Wie Lernen auf neurochemischer Basis funktioniert
  • Soziales Lob oder Leckerli
  • Pausen vom Lernen: Schlaf & Spielen
  • Pubertät – welche Umbaumaßnahmen finden statt mit welchen Folgen für neuronale und physiologische Prozesse
  • Beziehung und Erziehung in der Pubertät
  • Traumata und Arbeit mit Tierschutzhunden – was muss beachtet werden
  • Der erwachsene Hund – wie Lernen weiter Spaß macht
  • Der alte Hund – wie schwindende Sinne die Lernfähgkeit einschränken
  • Wie der Hundesenior geistig fit gehalten werden kann

Was brauche ich für dieses Seminar?

Dieses Seminar ist ein reines Theorieseminar auf Basis sehr vieler wissenschaftlicher Studien und einem ständigen Praxisbezug durch thematisch passende Filmeinspieler. Gerne dürfen Sie Fotos machen von den Folien, auf denen sie alle genannten Studien finden und sich Notizen machen und dafür Schreibutensilien mitbringen.

Zur Anmeldung: